die Geschichte der Parkinson-Klinik Ortenau

Die Parkinson-Klinik Ortenau blickt auf eine wechselvolle, mehr als 50-jährige Geschichte zurück,

in deren Mittelpunkt immer Kranke und Erholungssuchende standen.

 

Seit 1911 diente die ehemalige Villa des Industriellen Hans Freiherr von Verschuer als »Erholungsheim für Genesende, Ruhe- und Erholungsbedürftige«. 1913 kamen erste Patienten der Reichsversicherungsanstalt für Angestellte in Berlin (der heutigen BfA) nach Wolfach. Von 1914 bis 1915 stand das Anwesen dem Roten Kreuz als Lazarett zur Verfügung. Nach dem Krieg wurde das Erholungsheim weiter von der Reichsversicherungsanstalt belegt, wobei bis 1945 nur weibliche Mitglieder der

Reichsversicherungsanstalt aufgenommen wurden.

 

Die Geburtsstunde der Parkinson-Klinik

 

Nach der französischen Besatzung wird das Gebäude 1951 an die damalige Besitzerin zurückgegeben.

Ein Jahr später eröffnet der Nervenarzt Dr. Fritz Barlen das »Sanatorium für Parkinson-Kranke«.

Im Juli 1953 erhält er die Konzession, das Kurheim in eine Privatklinik für Parkinson-Kranke umzuwandeln.

 

Nach dem Tod von Dr. Barlen übernimmt Dr. Wohlauf die Leitung des Sanatoriums, das 1966 in »Klinik Dr. Wohlauf« umbenannt wird. Unter seiner Leitung spezialisiert sich die Klinik auf die Behandlung von Multiple-Sklerose- und Parkinson-Kranken. Mit der Aufnahme des Hauses in den Bedarfsplan des Landes Baden-Württemberg 1989 als »Haus der Regelversorgung der Leistungsstufe 2« erfolgt eine ausschließliche Spezialisierung auf die Behandlung der Parkinson-Krankheit und verwandter Störungen.

1990 tritt Dr. Gerd A. Fuchs, Facharzt für Neurologie und Psychiatrie, die Nachfolge von Dr. Wohlauf an und wird ärztlicher Leiter der Klinik. Zwei Jahre später erfolgt die Umbenennung des Krankenhauses in »Parkinson-Klinik Wolfach«.

 

Die Geschäftsführenden Gesellschafter Angela und Wolfgang Stegelitz sanieren den Altbau und errichten 1996 das »Gästehaus am Park«. Rund acht Millionen Euro investieren die Eheleute Stegelitz und das Land Baden-Württemberg in den 2003 eröffneten Erweiterungsbau, das so genannte Bettenhaus. Dadurch konnte die Nutzfläche der Klinik – bei gleich bleibender Bettenkapazität – von 1.700 auf 3.200 Quadratmeter gesteigert werden. Wichtig war den Architekten, neben dem funktionalen Charakter die persönliche Atmosphäre, die typisch für die Parkinson-Klinik Wolfach ist, zu erhalten. Die Patienten sollen sich als Menschen wohl fühlen und nicht auf ihre Krankheit reduziert werden.

 

Im Spätjahr 2005 übernimmt Heiko Stegelitz - Sohn von Angela und Wolfgang Stegelitz - die Geschäftsführung der Klinik und führt somit die Familientradition nunmehr in dritter Generation fort.

 

Im Jahre 2013 feiert die Parkinson-Klinik Wolfach ihr 60-jähriges Bestehen und blickt auf mehr als ein halbes Jahrhundert Tätigkeit im Dienste des Patienten zurück.

 

Als Mitte 2013 altersbedingt die knapp 25-jährige Dienstzeit des leitenden Arztes Dr. Gerd Fuchs endet,

tritt der Neurologe Prof. Dr. Wolfgang Jost seine Nachfolge als Chefarzt an.

Mit ihm war es möglich, neue Therapieansätze in die klinikeigene Parkinsonbehandlung zu implementieren, im Zuge seiner wissenschaftlichen Arbeit ein Studienzentrum zu gründen sowie die Spezialambulanz zu erweitern. Als national und international anerkannter Spezialist für Bewegungsstörungen baut er zusätzlich eine Botulinumtoxinambulanz auf, die sich u. a. auf die Behandlung von chronischer Migräne, Dystonieerkrankungen und Spastik konzentriert. Zusätzlich bildet sich eine enge und interdisziplinäre Kooperation mit dem Universitätsklinikum Freiburg aus, mit der sich vor allem das diagnostische

Spektrum der Klinik erweitern lässt.

  

Ab 2014 leitet Prof. Jost die Ambulanz für Bewegungsstörungen des Neurozentrums im Universitätsklinikum und behandelt einmal pro Woche Patienten mit schwierigen neurologischen Krankheitsbildern.

 

Ende 2014 verabschiedet sich das Ehepaar Stegelitz in den Ruhestand und Heiko Stegelitz

übernimmt die Parkinson-Klinik als alleiniger Gesellschafter und Eigentümer.

 

Seit Februar 2016 nennt sich die Klinik Parkinson-Klinik Ortenau.

 

2020 konnte der neue modern Eingangs- und Empfangsbereich mit lichtdurchfluteten Foyer modernen Aufzugsanlagen, vergrößerten und modernen Cateringbereich sowie Funktionsräume für den ärztlichen Dienst in Betrieb genommen werden.